Seit ich mich erinnern kann gehört das Weihnachtsevangelium zum Weihnachtsfest am Abend des 24. Dezembers einfach für mich dazu. An vielen Weihnachten hörte ich die Geschichte sogar drei Mal an einem Tag: Das erste Mal am Nachmittag in der Kindermitte (wo ich meist im Kinderorchester spielte), das zweite Mal kurz vor der Bescherung (vorgelesen von mir selbst) und das dritte Mal spät am Abend in der Christmette, in der ich viele Male als Ministrantin meinen Weihnachtsdienst erbrachte.

Auch wenn ich inzwischen weniger Katholikin, und mehr ein freidenkender Gott-Fan, ohne einer konkreten Religion anzugehören, bin, liebe ich nach wie vor die Tradition des Weihnachtsfestes und das Vorlesen der Weihnachtsgeschichte. Denn einer der Vorteile sich seinen eigenen Glauben selbst zu erschaffen ist, dass man sich von allen Religionen und Glaubenssystemen inspirieren lassen und genau die Praktiken in seinem Leben integrieren kann, die einem gefallen.

Es gibt viele Teile und Themen in der Bibel, mit denen ich persönlich absolut nichts anfangen kann (z.B. die untergeordnete Rolle der Frau). Doch wie auch im Leben, möchte ich mich bei der Bibel auf das Gute und Positive fokussieren, denn der Teil der frohen Botschaft, der Hoffnung, diesen möchte ich nicht missen.

Wie auch immer, hier ist die Weihnachtsgeschichte des Evangelisten Lukas:


Weihnachtsevangelium nach Lukas

Lukas 2, 1-20

Es begab sich aber zur der Zeit, daß ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, daß alle Welt geschätzt würde. Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war. Und jedermann ging, daß er sich schätzen ließe, ein jeder in seine Stadt.

Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, weil er aus dem Hause und Geschlechte Davids war, damit er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger. Und als sie dort waren, kam die Zeit, daß sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.

Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. Und der Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus der Herr, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen:

Ehre sei Gott in der Höhe
und Friede auf Erden
bei den Menschen seines Wohlgefallens.

Und als die Engel von ihnen in den Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Laßt uns nun gehen nach Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat. Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in einer Krippe liegen. Als sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, das zu ihnen von diesem Kinde gesagt war. Und alle, vor die es kam, wunderten sich über das, was die Hirten gesagt hatten. Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen. Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war.


Hier ein Videoausschnitt der Geburt Christi aus der Mini-Serie „Die Bibel“ (2013). Ich mag diese Version der Geburt Jesus sehr, da sie die harte Realität dieser Zeit und nicht ein allzu romantisches Bild der heiligen Familie in der Krippe darstellt.

Übrigens, diese Serie kann ich absolut empfehlen, wenn du dir einen Überblick der wichtigsten Erzählungen aus der Bibel machen möchtest. Du kannst sie dir z.B auf Netflix ansehen. Doch Vorsicht, viele Szenen werden oft brutal und realistisch dargestellt. Doch die Bibel selbst ist ja auch kein Kinderreim.

Auf jeden Fall wünsche ich dir ein wunderschönes Weihnachtsfest. Ich hoffe, dass du richtig zur Ruhe kommen und dich mit Gott und deiner eigenen Schöpferkraft wieder neu verbinden kannst.

 

Mein Gebet für ein harmonisches Weihnachtsfest

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Lieber Gott, mein Schöpfer,
Ich segne unser Weihnachtsfest und weiß, dass dadurch dein Geist in allem ruht.
Ich danke dir, dass ich und meine Liebsten deine Nähe deutlich spüren und dass wir durch dein Licht harmonisch miteinander feiern werden.
Wir feiern die Geburt Jesus und somit die Hoffnung, die du uns geschenkt hast.
Liebe, Freude und Glück durchfluten alle Räume des Hauses.
Ich danke dir für diese glücklichen Stunden.
Und so ist es. Danke. Amen.

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In Licht und Liebe,
Tanja