Yoga ist, mit dem Köper zu beten.
Seit 2016 mache ich nun regelmäßig Yoga.
Nicht nur meine Balance, Flexibilität und Rumpfmuskulatur haben sich dadurch verbessert, sondern vor allem meine Verbindung zu meinem eigenen Körper.
Ich habe immer einen ganz bestimmten Grund, warum ich mich auf meine Yoga-Matte begebe.
Ich frage mich: Wie möchte ich mich nach dem Yoga fühlen?
Das hängt natürlich ganz von meiner Tagesverfassung ab. Einmal ist die Antwort „ruhig und klar“, ein anderes Mal lautet sie „fit und munter“, und vor allem an Abenden hoffe ich auf ein „entspanntes und schläfriges“ Resultat. Danach wähle ich die passende Yoga-Art für meinen gewünschten Gefühlszustand (zu meinen Lieblingen gehören Vinyasa, Hatha und Forrest Yoga) und beginne meine Übungen.
Doch egal welche Intentionen ich setze, ich lerne immer wieder etwas Neues über mich und meinen Körper dazu.
Ich möchte in diesem Artikel gar nicht auf alle physiologischen Aspekte und Vorteile des Yogas eingehen – darüber gibt es bereits hunderte von Artikeln und Büchern. Wenn du mehr über die gesundheitsförderlichen Aspekte des Yogas wissen möchtest, kannst du z.B. diesen Artikel hier lesen: Endlich bewiesen, Yoga macht gesund!
Ich möchte mich heute lieber mit einem anderen Aspekt des Yogas befassen, und zwar Yoga als Weg zur inneren Weisheit.
Wohin sind unsere Instinkte & Intuition verschwunden?
Ob es uns nun bewusst ist oder nicht, unser Körper birgt jahrtausende alte Weisheit.
Bevor wir alles über-analysiert, geplant und in Schemen und Boxen getan haben, hat sich jeder Einzelner von uns auf die Signale unseres Körpers verlassen. Wir haben nicht lange herum gegrübelt, sondern sind unserem Bauchgefühl, unseren Instinkten, unserer Intuition, unserer inneren Weisheit ohne Zweifeln und „Hadern“ gefolgt.
Genau so, wie es noch immer in der Tierwelt geschieht.
Nehmen wir Zugvögel zum Beispiel. Zugvögel brauchen keine Strategie-Meetings, wann sie am besten den Weg in den Süden oder Norden aufbrechen, welcher Weg am Schnellsten ist und in wie großen Scharen sie fliegen sollen. Ihr Instinkt, ihre innere Weisheit, gibt ihnen das Startsignal, zeigt ihnen den Weg und lässt sie in passend großen Vogelscharen die Reise antreten.
Wir haben im Laufe unserer Menschheitsgeschichte ganz einfach verlernt auf unseren Körper zu hören:
- Licht von Lampen und Bildschirmen lassen uns nicht mehr wissen, wann wir eigentlich müde sind
- Diäten, Essen-Trends und fixe Mahlzeiten lassen uns nicht mehr wissen, was unseren Körper eigentlich gut tut
- Volle Terminkalender, Verpflichtungen und stressiger Arbeitsalltag lassen uns nicht mehr wissen, wie wir uns entspannen sollen
Leider sind vor allem Frauen von diesem Dilemma betroffen. Denn wir werden tagtäglich dazu konditioniert unseren Körper zu misstrauen, sei es bezogen auf unser körperliches Erscheinungsbild (zu dick, zu dünn, zu haarig, zu klein, zu groß etc.), oder unseren Charakter (sei leiser, sei lauter, sei ambitiöser, sei zufrieden mit dem was du hast, sei taffer, sei empfindsamer etc.).
Yoga bietet eine Möglichkeit, um wieder Zugang unseren innersten Bedürfnissen zu finden.
Yoga hilft uns Weisheit aus unserem Körper zu schöpfen
Yoga ist für mich ein Weg, um mich ganz auf meinen Körper zu konzentrieren und somit Zugang zu meiner inneren, angeborenen und uralten Weisheit zu bekommen.
Weißt du wie Yoga entstanden ist?
Yoga diente lediglich dazu, um sich optimal auf eine Meditation vorzubereiten, um Verspannungen im Körper zu lösen, und um somit den Kanal für unsere körperliche Weisheit zu öffnen.
Mein Körper ist ein Tempel, meine Bewegungen sind meine Gebete
aus dem Original „My body is the temple, poses are my prayers“ von Yogi-Legende BKS Iyengar
Nachfolgend habe ich zwei Gebete für dich: Das eine ist ein von mir geschriebenes Yoga-Gebet, das sich gut zur Einstimmung vor deiner Yoga-Übung macht. Das andere ist ein Dankgebet an deinen Körper.
Yoga-Gebet
Mit diesem Gebet rufe ich meine im Körper behütete, jahrtausende alte Weisheit an den Platz, um mir Einsichten für mein tagtägliches Leben zu schenken.
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Lieber Gott, liebe Lichtengel,
ich bereite mich nun für meine Yoga-Übung vor.
Diese Zeit gehört nur mir.
Ich öffne den Kanal meiner inneren Weisheit.
Lieber Körper,
ich danke dir, dass du seit meinem ersten Atemzug
ununterbrochenen für mich arbeitest,
sodass ich mein Erdenleben voll und ganz leben und genießen kann.
Mit dieser Yoga-Übung zeige ich meine Dankbarkeit.
Ich weiß du liebst es gedehnt und stärker gemacht zu werden.
Lieber Gott, hilf mir dabei die Botschaften
meiner inneren Weisheit zu verstehen,
sodass ich sie in meinem täglichen Leben umsetzen kann.
Ich fülle meine Yoga-Übung mit Licht und Liebe in dem Wissen,
dass mein Körper, Geist und meine Seele davon profitieren –
noch viel mehr, als ich es mir vorstellen kann.
Danke. Amen.
– von Tanja Törnroos
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Gebet an den eigenen Körper
Dieses Gebet ist Teil eines Morgenrituals von Anton Styger. Viel zu oft kritisieren wir unseren Körper, anstatt ihn für all die Wunder, die er tagtäglich für uns vollbringt, zu danken. Ich verspreche dir, wenn du dieses Gebet regelmäßig sprichst (am besten morgens, gleich nach dem Aufwachen) wird sich dein Verhältnis zu deinem Körper verbessern.
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Lieber Körper, ich schaue dich an, ich liebe dich.
Du bist großartig, der Ausdruck des Göttlichen.
Ich freue mich als Seele in dir zu sein.
Ich entschuldige mich für alles,
was ich gegen dich Negatives geredet, gedacht und getan habe,
in diesem Leben und in allen vorangegangen Leben.
Vergib mir bitte.
Du bist gesund bis zur letzten Stund.
Heute ist ein guter und schöner Tag,
es gelingt uns alles leicht und einfach.
Lieber Gott, mein Schöpfer,
ich danke dir für meinen schönen und gesunden Körper,
ich liebe dich.
Amen.
– aus dem Buch „Gebete für die Seele“ von Anton Styger
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Affirmation zum Yoga
Ich danke dir für die Gesundheit meines Körpers und spüre, wie diese Yoga-Bewegungen mich körperlich und geistig gesünder machen.
Ich wünsche dir viel Freude & Erkenntnisse beim Yoga,
Tanja