In diesem Artikel gebe ich dir Einblicke in die vergangenen zwei Jahre meines Lebens: Warum habe ich eine Schaffenspause eingelegt, welche Erkenntnisse habe ich in dieser Zeit gewonnen und wie geht es nun weiter – sowohl für mich als auch für Infindung. Neue Unternehmungen, Krebs, eine Auszeit, alte Muster und ein Neubeginn prägten diese Zeit. Joseph Campbell würde sagen, ich durchlebte meine eigene Heldenreise.
Die Heldenreise
Die Heldenreise, auch bekannt als „Hero’s Journey“, ist eine Erzählstruktur, das vom Mythologen Joseph Campbell entwickelt wurde. In drei einfachen Sätzen:
- Ruf zum Abenteuer: Die Heldin erhält einen Aufruf, sich auf ein Abenteuer zu begeben, das ihre gewohnte Welt herausfordert.
- Prüfungen und Transformation: Die Heldin durchläuft Prüfungen, begegnet Mentoren und Feinden, wodurch sie sich transformiert und persönlich wächst.
- Rückkehr mit dem Elixier: Nach erfolgreichem Bestehen der Prüfungen kehrt die Heldin mit neu gewonnenem Wissen oder einem „Elixier“ zurück, um ihre Welt zu bereichern oder zu verbessern.
Dieses Konzept hat sich als universell und zeitlos erwiesen, da es in vielen mythologischen, literarischen und filmischen Werken identifiziert werden kann.
In diesem Artikel erzähle ich dir meine Heldenreise.
Der Ruf der Veränderung
Im Februar 2022 veröffentlichte ich meinen letzten Artikel hier auf Infindung.
Nach 5 Jahren regelmäßigen Schreibens und Updates beschloss ich vor zwei Jahren in eine Blogpause zu gehen.
Die Grund: Mir wurde alles zu viel.
Wie du vielleicht weißt, arbeite ich als selbständige Unternehmensberaterin und zu diesem Zeitpunkt lief mein Business hervorragend. Ich hatte mehrere Klienten und interessante Projekte.
Der ausschlaggebende Punkt war, als ich gefragt wurde, einem Startup als Mitgründerin und Geschäftsführerin beizutreten. Meine Partner waren zwei Männer, die ich durch meine Arbeit als Unternehmensberaterin kannte. Der eine war sogar mein Mentor, der mir interessante Kunden und auch sozusagen, das Handwerk gelehrt hat.
Ich horchte in mich hinein und diese Unternehmung fühlte sich richtig an. Ich hatte bereits nach einer neuen Herausforderung gesucht und dieses Startup passte perfekt in mein Arbeitsbild. Anstatt alles selbst zu machen, konnte ich nun ein Team um mich herum aufbauen, das mit Kunden arbeitet. Ich diente als Leader, als Mentor und als Vermittler zwischen unserem Personal und unseren Kunden.
Da ich bereits mehrere Kunden hatte und auch regelmäßige Inhalte auf Infindung teilte, und jetzt auch noch Geschäftsführerin eines neuen Unternehmens wurde, wurde mir alles zu viel, und ich musste etwas aus meinem Arbeitspensum nehmen.
Eine Blogpause
Nach 5 Jahren Bloggen und zwei Jahren fast wöchentlichen Newslettern entschied ich mich, Infindung in eine Pause zu versetzen. Ich hatte das Gefühl, alles zu diesem Zeitpunkt gegeben zu haben, und die Puste war raus.
So geschah es, dass ich mich voll und ganz in die Business-Welt stürzte.
Bis dahin hatte ich eine gute Balance zwischen Geist und Materie, zwischen Göttlichem und Weltlichem, zwischen meinem Business und meinem Herzensprojekt.
Jetzt, zwei Jahre später, merke ich, dass das ein Fehler war.
Ich brauche beide Welten.
Einerseits bin ich gut im Business und Marketing und kann selbst in harten Geschäftssituationen einen kühlen Kopf bewahren. Andererseits habe ich auch diese spirituelle, naturverbundene, gottliebende Seite in mir, die nicht immer im Geschäftsleben vortreten kann.
Ich bin ein Paradox und halte beide Seiten in mir.
Und nun möchte ich beide Seiten wieder in mir vereinen.
Doch bevor ich dich über meine Pläne und nächsten Schritte auf Infindung informiere, möchte ich dir eine kurze Zusammenfassung meines Lebens der letzten zwei Jahre geben.
Die Doppelrolle: Unternehmensberaterin und Startup-Mitgründerin
Von April 2022 bis März 2023 setzte ich alles in mein neues Business.
Zeit, Geld, Blut, Schweiß & Tränen. Ich hatte lange Arbeitstage und intensive Arbeitswochen. Ich gab alles. Die Dinge kamen ins Rollen, doch ich wurde ungeduldig. Es ging alles zu langsam. Meine Mitgründer hatten hohe Ziele für mich gesteckt, doch ich selbst machte mir den meisten Druck. Ich arbeitete so hart.
Hustle. Leistung. Arbeit.
Versteh mich nicht falsch, auch wenn es harte Arbeit war, liebte ich sie trotzdem. Ich wusste, dass ich zu diesem Zeitpunkt genau am richtigen Ort bin und dass ich diese Erfahrung machen musste.
Doch ich ging körperlich und mental an meine Grenzen. Kleine Probleme konnten mich aus der Bahn werfen und mir große Sorgen bereiten. Mein Kalender war mit Meetings und Aufgaben gefüllt. Ich nutzte die Wochenenden, um Marketingmaterialien und Adminaufgaben zu erledigen. Ich war bis zum Hals voll mit Verpflichtungen, Aufgaben und Leistungsdruck.
(Bild: Ich bei einem Video-Shoot für mein Startup.)
Die Diagnose und die Herausforderung
Kleine Dinge hätten mich aus der Bahn werfen können, deshalb waren die Nachrichten, die ich Anfang Januar 2023 bekommen habe, die das Fass letztendlich zum Überlaufen gebracht haben.
Meine Mama wurde mit Lymphdrüsenkrebs diagnostiziert.
Es war natürlich ein Schock für die ganze Familie.
Wie du weißt, wohne ich in Finnland und meine Eltern in Österreich. Ich habe keine Geschwister und wusste, dass ich so oft wie möglich in dieser schweren Zeit in Österreich sein wollte.
Sie hatte viele Monate mit regelmäßigen Chemobehandlungen vor sich.
Da stand ich nun, mit zwei Unternehmen, vollgepackten Arbeitstagen (und Wochenenden), und meine Mama, die in einem anderen Land als ich lebt, wurde mit Krebs diagnostiziert.
Mein erster Gedanke war: Durchbeißen. Viele Leute sind voll im Geschäftsleben und müssen sich um kranke Familienmitglieder kümmern bzw. sorgen. Du bist hart im Nehmen, du kannst das alles unter einen Hut bringen.
Und das tat ich auch für eine Weile.
Ich setzte meine Geschäfte wie normal fort, flog einmal im Monat nach Hause nach Österreich und versuchte Super-Woman zu sein. Es gab noch einige Faktoren, über die ich aus Privatgründen jetzt nicht näher eingehen möchte, aber sagen wir mal so, die gesamte Familie litt zusätzlich unter einem anderen Druck von Verwandten, was die Situation noch unerträglicher machte.
(Bild: Meine Katze Pave ist eine Abenteuerin und begleitt mich auf meinen Reisen)
Die Entscheidung für das Wichtige im Leben und der Weg zur Balance
In dieser Phase wurde ich in ein Mentoring-Programm für „Female Founders in Tech“, also für Gründerinnen in der Technologiebranche, akzeptiert. Das war göttliche Fügung und mein großes Glück. Mir wurden zwei Mentorinnen zugeteilt, mit denen ich mich regelmäßig treffen konnte.
Ein Gespräch mit Christin war ausschlaggebend. Ich erzählte ihr von meinen Unternehmen, von meiner Mama, von allen Dingen, die gerade in meinem Leben abliefen. Ich lief auf Reserve, doch ich wollte nicht aufgeben.
Ich sagte zu ihr: Es gibt so viele Leute, die es noch viel schwerer haben und trotzdem erfolgreiche Unternehmen aufbauen. Wenn ich jetzt einfach durchbeiße, wird es in ein paar Monaten wohl besser werden.
Sie sagte: „Ja, es gibt Leute, die noch schwerere Umstände haben und trotzdem alles unter einen Hut bringen. Doch hast du diese Leute jemals nach so einer intensiven Phase getroffen? Die sind am Ende, sie haben Burn-Out und sind ein emotionales Wrack. Am Ende wird dich alles einholen. Bist du dir sicher, dass es das wert ist?“
Diese Worte waren der Weckruf für mich.
Im April 2023, genau ein Jahr nachdem wir unser Business gestartet hatten, hatte ich ein ernstes Gespräch mit meinen Mitgründern. Ich brauchte mehr Hilfe, ich brauchte Unterstützung in Form von helfenden Händen und auch Kapital. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich ein Team von 20 Freelancern und einer Teilzeitmitarbeiterin. Ich war verantwortlich für die Vermittlung unserer Freelancer, fürs Marketing, fürs Anstellen, für nahezu alle Aspekte des Business.
Am Ende eines langen Gesprächs sagte ich zu einem meiner Partner: „Ich kann nicht alles alleine machen. Wir alle haben die gleichen Anteile an der Firma, und ja, ich bin angestellt und bekomme für meine Arbeit bezahlt, aber ich schuffte mich hier ab, während ihr euren anderen Aktivitäten nachgeht. Wenn die Firma ein Erfolg wird, profitiert ihr. Wenn nicht, dann habe ich alleine meine Lebenszeit ohne Gewinn investiert. Dann kann ich auch mit meiner eigenen Firma weitermachen, wenn ich sowieso alleine dastehe. Das ist nicht fair.
Er antwortete: „Das Leben ist nicht fair“.
Schlagartig löste sich der Schleier vor meinen Augen, und ich hörte meine innere Stimme mir sagen.
„Das ist es. Du musst hier raus. Das ist nicht mehr die richtige Firma, das sind nicht die richtigen Leute für dich.“
Und das tat ich auch.
Eine heilende Auszeit
Innerhalb eines Monats habe ich beide Firmen heruntergefahren und angefangen, mich nur mehr auf meine Familie und mich zu konzentrieren.
Und das war die beste Entscheidung, die einzig richtige Entscheidung in diesem Moment.
Ich nahm mir eine 4-monatige Auszeit, in der ich mich von all den Strapazen erholen konnte. Ich konnte mehr für meine Mama und meinen Papa da sein, da ich jetzt wieder die mentale und energetische Kapazität hatte.
Außerdem musste ich mich auch von den einen oder anderen körperlichen „Signalen“ erholen wie z.B. ein Bandscheibenvorfall im Nacken (Problemursache nach Louise Hay ist u.a. „Belastung“), Akne, und diversen anderen Hautproblem – tja, der Körper merkt es sich.
Ich weiß nicht, ob es inneres Wissen oder einfach Verdrängung war, doch ich WUSSTE, dass meine Mama das überleben würde. Doch was mir zu schaffen machte, war, dass es ein harter Weg werden würde. Und das war es auch, vor allem für meine Mama.
Trotz all den Umständen hatte ich einen schönen Sommer und konnte meine Batterien wieder aufladen. Wir waren insgesamt 6 Wochen segeln, in Finnland und in Griechenland. Ich tat nur Dinge, die mir guttun und Spaß machen – ein aktiver Ausgleich zur Bewältigung der Umstände. Ich verbrachte viel Zeit in der Natur.
Im Oktober 2023 kam ich wieder zurück ins Leben.
(Bild: Ich, bei einer Segelregatta in der Dodekanes-See, Griechenland).
Zurück in das alte Muster
Meine Mama wurde zu diesem Zeitpunkt krebsfrei erklärt, und ich machte mich auf die Suche nach meinem nächsten Projekt, meiner nächsten Arbeit.
Bis Weihnachten hin ging es rund bei mir. Ich lief von einem Meeting zum anderen, von einem Event zum anderen und traf eine Menge Leute. Ich war auf der Suche, doch ich wusste nicht auf was.
Ich wusste, dass ich weiterhin als selbständige Unternehmensberaterin in meinem eigenen Unternehmen arbeiten wollte. Doch mit welchen Kunden und in welchem Bereich genau?
Nach meiner wunderschönen Auszeit sprang ich wieder ins eiskalte Wasser und fühlte mich sofort wieder gestresst. Ich fiel in mein altes Muster zurück: Leistungsdruck.
Leistungsdruck ist mein Los in diesem Leben, an dem ich arbeiten darf. Manchmal geht es besser, manchmal geht es schlechter.
Mitte Dezember 2023 flogen mein Mann, unsere Katze und ich nach Österreich auf Heimatbesuch. Wir waren 3 Wochen über Weihnachten, meinen Geburtstag und Neujahr dort.
Ich fühlte mich wie ein Verlierer. Nach 3 Monaten Suche und so vielen Meetings und Gesprächen hatte ich noch keinen Auftrag gelandet. Keinen einzigen. Ich machte mir Sorgen um die Finanzen meines Unternehmens. Ich hatte zwar noch Reserven, die mich weitere Monate über Wasser halten könnten, doch ich war mutlos.
Ich hatte wieder so hart gearbeitet, und nichts ergab sich.
Ich wurde nervös, und gleichzeitig war ich wütend, da ich so einen schönen Sommer hatte. Meine Mama war wieder gesund, der Streit mit unseren Verwandten hatte sich gelegt, und alles schien wieder gut zu laufen.
Warum fühlte ich mich dennoch so rastlos?
Ich entschied mich, meine Energetikerin Edith zu besuchen. Edith ist 2015 während einer schweren Phase in meinem Leben gekommen, und sie hat bereits sprichwörtliche Wunder an mir vollbracht.
Nach einem 5-stündigen Besuch bei ihr mit vielen Gesprächen, einer Energiebehandlung und Orakelkarten wurde mir eins bewusst:
Ich hatte den spirituellen Teil meines Lebens auf Sparflamme gehalten und mich zu sehr in der Materie verloren.
Ich spürte eine neue innere Ruhe und hörte ein Wort in mir: Infindung.
(Bild: Ich bei einer Konferenz in Helsinki).
Infindung: Die Balance zwischen Geist und Materie
Infindung ist die Balance, die ich für mein leistungsorientiertes „Geschäftsleben“ brauche.
Gott wirkt durch mich, und ich teile meine Eingebungen auf Infindung.
Wie bereits erwähnt, hatte ich im Februar 2022 meinen Blog auf Pause gesetzt. Ich hatte in den letzten Monaten nie reingeschaut, weder in die Webseite, noch in mein E-Mail-Postfach. Doch die Webseite war während dieser ganzen Zeit live.
Eines Januarmorgens setzte ich mich hin und öffnete wieder die Türen zu Infindung. Was mich dort erwartete, nahm mir fast den Atem.
Dutzende, wenn nicht sogar insgesamt über 100 Kommentare und E-Mails warteten auf mich.
Ich konnte es kaum glauben. Ich wurde mit Liebe, mit Dank und mit positiven Worten nahezu überschüttet.
Unser „Hausstrand“ in Helsinki.
Meine geschriebenen Worte haben während meiner Abwesenheit weiterhin Gutes bewirkt.
Das war für mich das unignorierbare Zeichen, wieder mit meiner Arbeit auf Infindung fortzufahren.
Jetzt mit neuen Einsichten, Lebenserfahrung und neuer, göttlicher, lichtvoller Energie.
Ja, und hier bin ich nun.
Tanja, 34 Jahre alt, bereit, meine Gaben wieder im Dienste des Göttlichen, des Lichtvollen zu setzen.
Wie immer sind Menschen aller Glaubensrichtungen auf diesem Blog willkommen.
Ganz nach dem Motto: Nimm, was du brauchst, lass den Rest liegen.
Danke, dass du nach wie vor hier bist! Deine Anwesenheit, dein Mitlesen gibt meinem Schaffen einen Sinn.
Ab sofort werde ich wieder regelmäßig neue Inhalte posten, und 2x im Monat meinen Newsletter aussenden.
Falls du dich noch nicht angemeldet hast, lade ich dich herzlich ein, meinen Newsletter zu abonnieren, um über die neuesten Beiträge auf dem Laufenden zu bleiben.
Newsletter-Anmeldung: https://infindung.com/gebete-von-mir-zu-dir/
Alles Liebe & bis bald,
Tanja
PS: Nachdem ich an meinen Druckprogrammen gearbeitet und mir gesagt habe: „Komme, was wolle, die richtige Möglichkeit und der richtige Kunde werden sich schon zeigen“, habe ich nun ein tolles, gut bezahltes Projekt am Start. Ein Bekannter hat mich angerufen, und das war’s.
Was soll man da sagen… außer
„Gnade kann dich an Orte führen, an die das Streben dich nicht bringen kann.“
Brené Brown
Helmut
Hallo Tanja, ich habe gerade nach gelesen welche Ereignisse es in deinem Leben so gab. Ich freue mich mit dir, dass es deiner Mutter wieder besser geht. Meine Mutter starb vor drei Jahren. Zwei Monate nach dem sie ihren 100. Gebrutstag feiern konnte.. Ich habe sie immer sehr vermisst. Nun hatte in diesem Jahr bei einem Mitarbeiter des lokalen Hospizdienstes ein sehr gutes Gespräch, das mich weiter gebracht hat.
Ich wünsche dir weiterhin alles GUTE. Schön, dass du wieder zurück bist und deinen Blog mit Leben füllst. Für mich persönlich sehr wichtig.
Tanja von Infindung
Lieber Helmut,
vielen Dank für deine einfühlsamen Worte und dass du deine persönlichen Erfahrungen mit uns allen hier teilst. Es tut mir sehr leid, vom Verlust deiner Mutter zu hören, und ich kann mir vorstellen, wie sehr du sie vermisst. Es freut mich jedoch zu hören, dass du ein unterstützendes Gespräch hattest, das dir weitergeholfen hat.
Ich bin dankbar für deine Unterstützung und freue mich, wieder zurück zu sein und meinen Blog mit Leben zu füllen.
Alles Gute und liebe Grüße,
Tanja